Klassiker-Feeling in der Emilia-Romagna

Ecuador vor - noch ein Tor

Start und Ziel der 12. Etappe des Giro d'Italia bildete Cesenatico an der Adria-Küste, die Heimatgemeinde der leider viel zu früh verstorbenen italienischen Radsport-Ikone Marco Pantani. Die 204 Kilometer orientierten sich am Streckenverlauf des berühmten Jedermann-Rennens Gand Fondo Nove Colli. Auf dem teilweise stark verwinkelten über Nebenstraßen führenden Pracours sammelten sich unzählige Steigungen auf insgesamt 3840 Höhenmeter, teilweise einsetzender Regen sorgten für zusätzliche Klassikerstimmung.
Obwohl es von der letzten Bergwertung noch 30 Kilometer bis ins Ziel waren, zeigten sich die "Sprinter-Teams" Groupame-FDJ für Arnaud Demare und Bora-hansgrohe für Peter Sagan wenig motiviert, und so sollten die Ausreißer ihre Chance finden. Aus der ehemaligen Gruppe des Tages stellten sich der Ukrainer Mark Padun und Jhonatan Narvaez aus Ecuador als die Stärksten heraus. Mark Padun hatte 24 Kilometer vor dem Etappenziel einen Defekt und so konnte Narvaez, ohne seine Leistung schmälern zu wollen, seinem ersten WorldTour-Sieg entgegensteuern. Es scheint als sollte der Giro den Fahrern aus Ecuador besonders liegen, denn nach Richard Carapaz, Sieger des letzten Jahres, und Jonathan Caicede, Etappensieger am Ätna, ist er der nächste Mann aus dem südamerikanischen Staat der in Italien für Aufsehen sorgt. Hinter dem Ineos-Profi gingen die nächsten Ränge an Mark Padun, Simon Clarke, Joey Rosskopf und Simon Pellaud.
Die kleine Gruppe der motivierten Gesamtwertungsfahrer wurde mit mehr als acht Minuten Rückstand von Brandon McNulty und dem Österreicher Patrick Konrad angeführt. Der Portugiese Joao Almeida verteidigte am zehnten Tag in Folge sein Rosa Trikot.
Leider gehörte neben Ilnur Zakarin auch Hermann Pernsteiner zu den Verlierern des Tages, der Österreicher fiel vom 10. auf den 14 Rang im Zwischenklassement zurück. 

15.10.2020 - Gerald